Restaurantkritik: Das VaiVai in Frankfurt
Das VaiVai im Frankfurter Westend ist momentan der Inbegriff von "hip" und wird im Internet gehypt wie nur was. Ein Besuch auf der Homepage hatte mich auch neugierig gemacht – am Samstag war es dann so weit: zusammen mit meiner Mutter stattete ich dem Italiener im Grüneburgweg einen Besuch ab.
Die Atmosphäre
Das Essen
"L'arte di mangiare" lautet das selbstbewusste Motto des Restaurants. Dass den Gerichten im VaiVai vor Allem ein ästhetischer Wert zugeschrieben wird, ganz dem durchgestylten Interior angepasst, ist nach meinem Besuch klar. An den Nebentischen erspähte ich zu Türmen gestapelte Focaccias und gigantische T-Bone Steaks. Das Essen im VaiVai ist für mich mehr Schein als Sein. Die Gerichte sind zwar keinesfalls schlecht, kommen mir aber irgendwie zu gewollt daher. Die Speisekarte liest sich top, keine Frage, bei der Umsetzung der Speisen ist sicherlich noch Luft nach oben. Meine Vorspeise, das scharf angegrillte Kalbstartar, sah zwar durchaus ansprechend aus, geschmacklich aber eher Durchschnitt. Das Fleisch war o.k., auch in der Mitte noch rosa, wie sich das gehört. Die mysteriöse Sauce die dazu gereicht wurde konnte mich gar nicht überzeugen und schmeckte wie ein schlecht gemachtes Dressing. Aber Dressing für was? Keine Ahnung. Auf meinem Teller gab es keine Salatbeilage, die von dem Dressing hätte profitieren können. Und die "Crostinis" waren an einer Stelle leider etwas verbrannt.
Sehr schade fand ich auch, dass es keinerlei Brot oder etwas anderes (Oliven?) vom Haus gab. Bei (Pseudo-) Italienern doch eigentlich Standard, dachte ich bis jetzt immer. Stattdessen wies unsere Kellnerin auf die kostenpflichtigen Vorspeisen hin.
Highlight waren eindeutig meine Linguini. Knackiger Spargel, Pasta al dente, Garnelen innen noch glasig, so wünsche ich mir das. (Und auch ohne Parmesan, bei Garnelen ja ein No-Go). Insgesamt sehr fein.
Das Dessert, zwei Kugeln hausgemachtes Eis (wählbar aus den etwa sieben Sorten) war auch ok, aber nichts weltbewegendes. Das Tonkabohneneis war mir zu säuerlich und schmeckte irgendwie nach Ananas/Passionsfrucht. Da hätte ich mir eine cremigere Basis (mit Vanille ?) gewünscht.
Mama Moni's "Lasagne alla VaiVai" war etwas enttäuschend. Das auf der Speisekarte angepriesene "Ragout vom Black Angus" zu feinkrümelig und scharf angebraten und kein wirkliches Ragout. Auch insgesamt sehr pikant gewürzt, es schmeckte doch sehr nach Tomatenmark. Und vom Taleggio-Käse und dem mariniertem Rucola war zu wenig zu sehen und zu schmecken.
Fazit:
"L'arte di Mangiare": Beim Motto unterscheiden sich vielleicht meine Vorstellungen von denen der Besitzer. Mir fehlte bei den Gerichten vor allem die Liebe zum Detail. Insgesamt zählt hier mehr die Optik, so scheint es. Das VaiVai ist genau das Richtige, wenn man gerne in Läden geht, in denen es ums "Sehen und Gesehen werden" geht. Das VaiVai besticht durch hippe Menschen, eine hippe Umgebung und hippes, aber durchschnittliches Essen. Wenn ich wiederkomme, dann wohl eher nur für einen Pimm's Cup an der Bar – denn der Abschlusstrunk nach dem Essen war wirklich fantastisch.
Die Atmosphäre
Die erste Ernüchterung gab's schon beim Betreten des Restaurants: "Sie haben ein Zeitfenster von 2 Stunden", erklärte uns die Bedienung lächelnd und führte uns zu unserem Tisch. Dieser bestach nicht gerade durch Gemütlichkeit, es sei denn man betrachtet einen kalten und monströsen Betonbalken, der gleichzeitig als Garderobe dient, als eine nette Tischabtrennung. Aber Geschmacksache.
Die Atmosphäre kann man so zusammenfassen: L'Osteria trifft Fabrikgebäude, das Ganze noch mit ein paar jungen und stylish angezogenen Servicekräften bestückt. Offene Küche und puristisch-kaltes Interior – das Konzept ist inzwischen auch etwas ausgelutscht. Mir fallen jetzt auf anhieb um die zehn Restaurants (fünf alleine in Frankfurt) ein, die auf dieselbe Gastromasche setzen.
Das Essen
"L'arte di mangiare" lautet das selbstbewusste Motto des Restaurants. Dass den Gerichten im VaiVai vor Allem ein ästhetischer Wert zugeschrieben wird, ganz dem durchgestylten Interior angepasst, ist nach meinem Besuch klar. An den Nebentischen erspähte ich zu Türmen gestapelte Focaccias und gigantische T-Bone Steaks. Das Essen im VaiVai ist für mich mehr Schein als Sein. Die Gerichte sind zwar keinesfalls schlecht, kommen mir aber irgendwie zu gewollt daher. Die Speisekarte liest sich top, keine Frage, bei der Umsetzung der Speisen ist sicherlich noch Luft nach oben. Meine Vorspeise, das scharf angegrillte Kalbstartar, sah zwar durchaus ansprechend aus, geschmacklich aber eher Durchschnitt. Das Fleisch war o.k., auch in der Mitte noch rosa, wie sich das gehört. Die mysteriöse Sauce die dazu gereicht wurde konnte mich gar nicht überzeugen und schmeckte wie ein schlecht gemachtes Dressing. Aber Dressing für was? Keine Ahnung. Auf meinem Teller gab es keine Salatbeilage, die von dem Dressing hätte profitieren können. Und die "Crostinis" waren an einer Stelle leider etwas verbrannt.
Sehr schade fand ich auch, dass es keinerlei Brot oder etwas anderes (Oliven?) vom Haus gab. Bei (Pseudo-) Italienern doch eigentlich Standard, dachte ich bis jetzt immer. Stattdessen wies unsere Kellnerin auf die kostenpflichtigen Vorspeisen hin.
Highlight waren eindeutig meine Linguini. Knackiger Spargel, Pasta al dente, Garnelen innen noch glasig, so wünsche ich mir das. (Und auch ohne Parmesan, bei Garnelen ja ein No-Go). Insgesamt sehr fein.
Das Dessert, zwei Kugeln hausgemachtes Eis (wählbar aus den etwa sieben Sorten) war auch ok, aber nichts weltbewegendes. Das Tonkabohneneis war mir zu säuerlich und schmeckte irgendwie nach Ananas/Passionsfrucht. Da hätte ich mir eine cremigere Basis (mit Vanille ?) gewünscht.
Mama Moni's "Lasagne alla VaiVai" war etwas enttäuschend. Das auf der Speisekarte angepriesene "Ragout vom Black Angus" zu feinkrümelig und scharf angebraten und kein wirkliches Ragout. Auch insgesamt sehr pikant gewürzt, es schmeckte doch sehr nach Tomatenmark. Und vom Taleggio-Käse und dem mariniertem Rucola war zu wenig zu sehen und zu schmecken.
Die Abfolge der Speisen ging mir etwas zu schnell - fast so, als wolle man uns loswerden. (Immerhin gab es da ja das Zeitfenster von 19-21 Uhr.) Die Aussage der Kellnerin, es wäre super, wenn wir schon um zehn vor Neun gehen könnten, sodass sie unseren Tisch noch abputzen könne, war auch nicht so die feine englische (oder italienische) Art. Die tickende Zeit im Nacken, kippten Mama Moni und ich den letzten Schluck Rotwein auf ex. Die Kunst, schnell zu trinken. ;)
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Das Kalbstartar |
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Meine Pasta |
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Offene Lasagne |
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Das Dessert |
Fazit:
"L'arte di Mangiare": Beim Motto unterscheiden sich vielleicht meine Vorstellungen von denen der Besitzer. Mir fehlte bei den Gerichten vor allem die Liebe zum Detail. Insgesamt zählt hier mehr die Optik, so scheint es. Das VaiVai ist genau das Richtige, wenn man gerne in Läden geht, in denen es ums "Sehen und Gesehen werden" geht. Das VaiVai besticht durch hippe Menschen, eine hippe Umgebung und hippes, aber durchschnittliches Essen. Wenn ich wiederkomme, dann wohl eher nur für einen Pimm's Cup an der Bar – denn der Abschlusstrunk nach dem Essen war wirklich fantastisch.
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